Freitag, 29. August 2008

Hexenjagd

Gestern Abend bei der Generalprobe von Arthur Millers "Hexenjagd" in den Kammerspielen des Deutschen Theaters. Als Mitglied des "Freundeskreises" erhalte ich solche Einladungen regelmäßig, aber nur selten passen Datum und Uhrzeit. Gestern passte es eben. Beim Betreten des Theatersaals war man verwirrt, denn man sah rechts die Bühne und dahinter eine Zuschauertribüne, die sich langsam füllte. "Ist da ein Spiegel?", fragte mehr als eine(r). Es war aber kein Spiegel, sondern sozusagen ein zweiter, spiegelbildlich angeordneter Zuschauerraum. Die Bühne selbst sehr schmal, mit einer Dimension (Treppe) nach unten, auf der in einigen Szenen die Schauspieler heraufkamen. Das ganze Bühnenbild absolut reduziert und konsequent schwarz-weiß. Großartige Schauspieler, unglaubliches Stimmvolumen, Präsenz, Intensität. Über das Stück erfährt man einiges auf Wikipedia. Da mir die McCarthy-Ära eher fern liegt , fühlte ich mich stärker an die stalinistischen Schauprozesse erinnert, wie sie z.B. in Arthur Koestlerss "Sonnenfinsternis" beschrieben werden. Gruselig!
Auf jeden Fall möchte ich mit der AG "Theaterclub", falls sie zustande kommt, dieses Stück ansehen. Auch angesichts der großen Zahl an sehr jungen Schauspielerinnen, die z.T. Außerordentliches leisten, sowie des Phänomens der Massenhysterie und vieler anderer Aspekte müsste das etwas für Schüler/innen sein!

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