Sonntag, 28. Juni 2009

Abiball

Dieser Jahrgang hat einen das Staunen gelehrt. Nach dem professionell und liebevoll gestalteten Abibuch der sensationelle Notendurchschnitt und nun auch noch ein Abiball, wie er in den letzten Jahren nicht mehr vorgekommen ist.
Das Abibuch erstaunte schon dadurch, dass es vor Abschluss der Prüfungen fertig war, was angesichts der Tatsache, dass sich die Schüler seit dem 21. April nicht mehr im schulischen Umfeld gesehen haben, schon eine Leistung ist. Jedenfalls hatten die drei vorherigen Generationen seit der Einführung des Zentralabiturs ihre Schwierigkeiten damit, so dass ihr Abibuch entweder nie zustande kam oder mit erheblicher Verspätung erst im nächsten Schuljahr zu erhalten war. Leider haben sich nicht alle Schüler bereit gefunden, eine Selbstdarstellung anzufertigen, sonst wäre das Ganze noch kompletter geworden. Lehrer- und Kursportraits waren nett gemacht, kleine Spitzen wurden diskret angedeutet, niemand wurde hingerichtet oder bloßgestellt. Danke dafür, es ist nicht selbstverständlich! Oft genug artikulieren sich in diesem Medium noch nachgetragene Rachegelüste. Über die Darstellung meiner Person will ich mich nicht ausbreiten; sie ist voller Zuwendung und Anerkennung und hat mich gefreut und gestärkt. Das schöne Foto vom LK Deutsch bekam ich gestern beim Ball dann noch im Großformat mit allen Unterschriften geschenkt, auch dafür danke!
Im originellen Ambiente der Trabrennbahn mit großem Panoramafenster gab es eine stimmungsvolle Feier mit wohldosierten Reden (besonders gelungen die vom Kollegen P.: "Junge, geh auf dem Gestreuten", leitmotivisch auf dem Eis tanzend, aber gleichwohl das Herz wärmend), einem tollen Buffet und Tanz. S. bekam ein Waffeleisen und K. eine anständige Badehose geschenkt.Ich durfte die schriftstellernde Großmutter von F. kennenlernen, an den Sorgen der Eltern teilhaben ("Was soll sie nur studieren? Sie kann sich nicht entscheiden.") und mit allerlei Ex-Kollegen und -Schülern plaudern. Eigentlich müsste ich jetzt noch etwas über die Schülerin S. sagen, deren Abschiedsworte mich wirklich bewegt haben, aber das würde echt kitschig klingen.
Auch der hoch aufgeschossene England-Emigrant war da, ob mit oder ohne Mutter, weiß ich nicht. Letztere hätte ich auf jeden Fall nicht gerne getroffen, wollte sie mich doch auf die Zahlung von 679 Euro verklagen. Eingeweihte wissen, warum.
Es blieb aber alles friedlich, festlich und vergnügt und für die vor dem Ausgang kiffenden Gestalten fühlten wir uns pädagogisch nicht mehr verantwortlich.

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